Als jemand, der sich leidenschaftlich für die vielfältige Welt des Weins interessiert, bin ich fasziniert von Prosecco, einem italienischen Schaumwein, der in den letzten Jahren zunehmend an Beliebtheit gewonnen hat. In diesem Artikel möchte ich meine Begeisterung für Prosecco und seine verschiedenen Formen – die Prosecchi – mit Ihnen teilen und dabei auf die reiche Geschichte und den komplexen Herstellungsprozess dieses außergewöhnlichen Getränks eingehen.
Herkunft des Weins und des Namens
Die Herkunft von Prosecco, einem weltweit geschätzten italienischen Schaumwein, ist ebenso reich an Geschichte wie der Wein selbst. Die Wurzeln dieses erlesenen Tropfens reichen zurück bis in die Zeit der Römischen Antike, wo er als Vinum Pucinum bekannt war und für seine angeblichen medizinischen Eigenschaften verehrt wurde. Der Name „Prosecco“ leitet sich jedoch nicht aus dem Italienischen ab, sondern hat seine Wurzeln im Slawischen „proseku“, was so viel wie „abgeholzte Fläche“ bedeutet. Diese Herkunft reflektiert die tiefgreifenden landwirtschaftlichen Traditionen der Region, in der Prosecco angebaut wird.
Das heutige Prosecco-Gebiet erstreckt sich über das gleichnamige Dorf in der Nähe von Triest und dehnt sich bis in die Regionen Venetien und Friaul-Julisch Venetien aus. Interessanterweise hatte der Begriff „Prosecco“ ursprünglich nichts mit Trockenheit zu tun, wie man aufgrund des italienischen Wortes „secco“ (trocken) vermuten könnte. Stattdessen ist der Name eng mit der Geschichte und den geografischen Gegebenheiten des Anbaugebiets verbunden.
Diese historische und geografische Verwurzelung gibt Prosecco seine einzigartige Identität und unterscheidet ihn von anderen Schaumweinen. Jedes Glas Prosecco ist somit nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein Stück lebendige Geschichte, das die reiche Kultur und Tradition seiner Herkunftsregion widerspiegelt.
Unterscheidung: Schaumwein, Perlwein, Stillwein
Prosecco präsentiert sich in drei faszinierenden Varianten, die seine Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit unterstreichen: als Schaumwein (Spumante), Perlwein (Frizzante) und als stiller Weißwein (Tranquillo). Jede dieser Formen bietet ein einzigartiges Geschmackserlebnis und zeugt von der reichen Tradition und Expertise, die in der Herstellung dieser italienischen Spezialität stecken.
Der Prosecco Spumante, der Schaumwein, ist wohl die bekannteste Form. Er zeichnet sich durch einen reichhaltigen Kohlensäuregehalt aus, der durch Flaschen- oder Tankgärung entsteht. Diese lebendige Perlage macht den Spumante zu einem festlichen und erfrischenden Getränk, das in seinem Charakter sowohl lebhaft als auch elegant ist.
Der Prosecco Frizzante, der Perlwein, bietet ein etwas dezenteres Prickeln. Er wird oft durch das Imprägnierverfahren hergestellt, bei dem Stillwein künstlich mit Kohlensäure versetzt wird. Diese Methode führt zu einem geringeren Druck in der Flasche, was den Frizzante zu einer leichteren, oft alltäglicheren Option macht.
Der stiller Prosecco, oder Prosecco Tranquillo, ist vielleicht die am wenigsten bekannte Form. Ohne die Zugabe von Kohlensäure bietet er ein ruhiges, reines Weinerlebnis. Diese Variante ist besonders interessant, da sie es ermöglicht, die natürlichen Aromen der Glera-Traube unverfälscht zu genießen.
Insgesamt bietet Prosecco in seinen verschiedenen Formen eine reiche Palette an Geschmackserlebnissen, die von erfrischend prickelnd bis hin zu sanft und subtil reichen. Jede Form bringt eine andere Facette dieses vielseitigen italienischen Weins zum Ausdruck und lädt dazu ein, die Komplexität und Eleganz von Prosecco in all seinen Varianten zu erkunden. Die
Herkunftsbezeichnung und Erzeugung
Die Bezeichnung und Herstellung von Prosecco unterliegt strengen Regelungen, die seine Qualität und Authentizität sicherstellen. Seit 2010 ist Prosecco nicht mehr nur der Name der Rebsorte, sondern eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Dies bedeutet, dass nur Weine, die in bestimmten Regionen Italiens hergestellt werden, sich Prosecco nennen dürfen. Diese Regionen umfassen Teile von Venetien und Friaul-Julisch Venetien, wo das einzigartige Terroir und Klima ideale Bedingungen für die Kultivierung der Glera-Traube bieten.
Innerhalb dieser geschützten Herkunftsbezeichnung gibt es verschiedene Qualitätsstufen. Prosecco DOC (Denominazione di Origine Controllata) umfasst die größere Produktionsregion, die sich auf fünf Provinzen in Venetien und Teile von Friaul-Julisch Venetien erstreckt. Für Proseccos, die aus spezifischeren und als hochwertiger angesehenen Gebieten wie Conegliano Valdobbiadene und den Hügeln um Asolo kommen, gibt es die Bezeichnung DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita). Diese Bezeichnungen sind nicht nur ein Siegel für die geografische Herkunft, sondern auch für die Einhaltung strenger Produktionsvorschriften, die die Qualität des Weines gewährleisten.
Die Erzeugung von Prosecco ist ein sorgfältiger und spezialisierter Prozess. Der Wein wird hauptsächlich aus der Glera-Traube hergestellt, wobei bis zu 15 % anderer Rebsorten beigemischt werden dürfen. Die sorgfältige Auswahl der Trauben, die Einhaltung bestimmter Erntemethoden und die spezifischen Verarbeitungsverfahren tragen dazu bei, dass jeder Prosecco seine eigene, unverwechselbare Persönlichkeit und Qualität behält. Diese sorgfältige Beachtung von Tradition und Qualität macht Prosecco zu einem echten Ausdruck italienischer Weinbaukunst.
Weitere Informationen gibt es auch beim CONSORZIO TUTELA DEL VINO CONEGLIANO VALDOBBIADENE PROSECCO.
Der Herstellungsprozess
Der Herstellungsprozess von Prosecco ist ein kunstvolles Zusammenspiel von Tradition, Sorgfalt und moderner Technik, welches diesem italienischen Schaumwein seinen unverwechselbaren Charakter verleiht. Alles beginnt mit der sorgfältigen Auswahl und Lese der Glera-Trauben, der primären Rebsorte für Prosecco. Diese Trauben werden in den malerischen Weinbergen der DOC- und DOCG-zertifizierten Gebiete handverlesen, wobei großer Wert auf den optimalen Reifezeitpunkt und die Qualität der Trauben gelegt wird.
Nach der Ernte folgt die Pressung, bei der moderne Maschinen sanft Druck auf die Trauben ausüben, um den Vorlaufmost zu gewinnen. Diese Methode sorgt dafür, dass nur der beste Saft für die Weinherstellung verwendet wird. Anschließend wird der trübe Most zur Klärung in gekühlte Stahltanks geleitet. Dort setzt sich der Trub am Boden ab, und der klare Most wird zur Gärung abgezogen.
Die Gärung selbst ist ein entscheidender Schritt im Prozess. Hier wird der Most unter kontrollierten Bedingungen und mit Hilfe von Hefen in Wein umgewandelt. Dieser Vorgang dauert in der Regel etwa 15 bis 20 Tage und findet bei konstanter Temperatur statt. Für Prosecco charakteristisch ist die zweite Gärung, bekannt als Versektung. Hierbei entsteht durch die Zugabe von Zucker und Hefe die für Prosecco typische Kohlensäure. Beim Prosecco Spumante erfolgt dieser Prozess im Tank (Metodo Martinotti), wodurch eine feine und anhaltende Perlage entsteht.
Die sorgfältige Überwachung und Anpassung der verschiedenen Lagen und Chargen während des Versektungsprozesses ermöglicht es den Weinherstellern, die gewünschten Geschmacksprofile zu erreichen. Dieser Schritt erfordert ein hohes Maß an Fachwissen und Erfahrung, um die ideale Balance zwischen Süße, Säure und den charakteristischen Aromen der Glera-Traube zu erzielen.
Abschließend wird der Prosecco abgefüllt, wobei strenge Vorschriften bezüglich der Flaschenart und des Verschlusses eingehalten werden müssen, um die Qualität und Authentizität des Weins zu gewährleisten. Dieser aufmerksame und detailreiche Herstellungsprozess ist es, der Prosecco zu einem so geschätzten und einzigartigen Wein macht, der weltweit Anerkennung findet.
Spumante, Brut Nature, Brut und Extra Dry
Prosecco entfaltet seine Vielseitigkeit und Raffinesse in verschiedenen Stilen, von denen Spumante, Brut Nature, Brut und Extra Dry besonders hervorstechen. Jeder Stil verkörpert ein einzigartiges Geschmacksprofil und ist ein Zeugnis der kunstvollen Herstellung dieses beliebten italienischen Schaumweins.
Spumante ist die lebhafteste Form des Proseccos, bekannt für seine reichhaltige Perlage und seinen erfrischenden Charakter. Diese Variante wird durch eine zweite Gärung erzeugt, die entweder im Tank oder in der Flasche stattfindet. Das Ergebnis ist ein Schaumwein mit einer feinen, lang anhaltenden Perlage und einem ausgewogenen Geschmack, der sowohl die Frische als auch die Aromen der Glera-Traube hervorhebt.
Brut Nature, auch als „Zero Dosage“ bekannt, ist die trockenste Form des Proseccos. In diesem Stil wird auf die Zugabe von Dosage (Liqueur d’expédition), also zusätzlichem Zucker nach der zweiten Gärung, vollständig verzichtet. Dies führt zu einem Prosecco, der sich durch eine natürliche, unverfälschte Reinheit auszeichnet, mit einem straffen, klar definierten Geschmacksprofil, das die pure Essenz der Glera-Traube widerspiegelt.
Brut ist ein Stil, der etwas mehr Restzucker als Brut Nature enthält, aber immer noch zu den trockeneren Varianten von Prosecco zählt. Diese Variante bietet eine harmonische Balance zwischen einer subtilen Süße und der natürlichen Säure der Trauben. Mit seinen feinen Aromen und der eleganten Perlage ist Brut ideal für diejenigen, die einen trockenen, aber dennoch nuancierten und aromatischen Prosecco bevorzugen.
Extra Dry schließlich ist etwas süßer als Brut, was ihm eine sanfte, einladende Süße verleiht. Trotz des höheren Restzuckergehalts bewahrt Extra Dry das charakteristische frische und fruchtige Aroma, das Prosecco auszeichnet. Seine leuchtende Farbe und lebhafte Perlage machen ihn zu einem beliebten Aperitif und einem vielseitigen Begleiter zu einer Vielzahl von Gerichten.
In der Summe bieten Spumante, Brut Nature, Brut und Extra Dry ein breites Spektrum an Geschmackserfahrungen, die es ermöglichen, die Komplexität und Eleganz des Proseccos in all seinen Facetten zu genießen. Jeder Stil bringt unterschiedliche Eigenschaften des Proseccos zum Vorschein und bietet Liebhabern die Möglichkeit, die Vielfalt dieses exquisiten italienischen Schaumweins zu entdecken.
Mein persönliches Fazit
Prosecco ist ein Getränk mit einer reichen Geschichte, das durch sorgfältige Herstellung und strenge Qualitätskontrollen zu einem Symbol italienischer Weinbaukunst geworden ist. Ob als Aperitif, zu einem leichten Essen oder einfach zum Genießen – ein Glas Prosecco ist immer eine gute Wahl.
Es ist erstaunlich, wie ein Getränk, das ursprünglich aus einem kleinen Dorf in Italien stammt, heute weltweit ein Synonym für Qualität und einzigartigen Geschmack ist. Prosecco, bzw. die Prosecchi sind nicht nur einfache Weine, sie sind Ausdruck einer Region, ihrer Historie und der Menschen die dort leben. Jedes Glas erzählt diese Geschichte, und ich finde, das ist es, was guten Wein ausmacht.