Als Depot bezeichnet man den natürlichen Bodensatz, der sich mit der Zeit in einer Weinflasche absetzen kann. Besonders bei gereiften Rotweinen oder ungefilterten, intensiven Weinen bildet sich dieses Sediment. Es besteht aus festen Partikeln, die den Geschmack des Weins nicht beeinflussen, jedoch beim Trinken als unangenehm empfunden werden können.
Ist das krümelige Zeug wirklich das Depot?
Jörg M. aus Hamburg war sich unsicher, ob er es noch richtig wusste: „Ist dieses krümelige, sandige Zeug, das beim letzten Schluck eines Rotweins in der Flasche bleibt, das Depot?“, schrieb er locker in einer E-Mail an unser Team.
Die Antwort: Ja, Jörg hat recht
Zur Klärung: Jörg liegt richtig. Sowohl gereifte als auch ungefilterte Weine – insbesondere tanninreiche Rotweine – enthalten oft Feststoffe, die sich am Flaschenboden absetzen. Dieser Bodensatz, auch als Depot bekannt, besteht aus Tanninen, Farbpigmenten und weiteren festen Bestandteilen. Diese setzen sich entweder während des Alterungsprozesses durch Polymerisation ab oder sind bereits von Anfang an in der Flasche, da der Wein ungefiltert abgefüllt wurde.
Warum sollte man einen Wein mit Depot dekantieren?
Um den Weingenuss nicht durch diese Ablagerungen zu beeinträchtigen, empfiehlt es sich, das Depot durch Dekantieren zu entfernen. Besonders bei gereiften Rotweinen sorgt das Dekantieren dafür, dass der Wein klar und frei von festen Rückständen bleibt und somit das Trinkvergnügen gesteigert wird. Bei diesem Vorgang wird der Wein vorsichtig in eine Karaffe umgefüllt, sodass das Depot in der Flasche zurückbleibt.
Depot entfernen durch Dekantieren
Das Dekantieren trennt das Depot effektiv vom Wein, wodurch der Genuss ungetrübt bleibt.
Was versteht man unter dem Dekantieren eines Weins mit Depot?
Dekantieren bedeutet, den Wein sorgsam aus seiner Flasche in eine Karaffe oder einen Dekanter zu gießen, um ihn von seinem Depot zu trennen. Hierzu stellt man die Flasche idealerweise ein paar Stunden vorher aufrecht hin, damit sich die Feststoffe am Boden sammeln können. Beim eigentlichen Dekantieren wird die Flasche langsam geneigt, sodass der klare Wein in die Karaffe fließt, während das Depot in der Flasche zurückbleibt. Oft wird dabei eine Kerze oder Lampe genutzt, um den Flaschenhals zu beleuchten und den Moment zu erkennen, an dem das Depot droht, mit auszuströmen. In diesem Augenblick wird das Dekantieren gestoppt, um den Bodensatz zurückzuhalten.