Seinen Ursprung hat der Grauburgunder, wie sein Name schon verrät, in Burgund. Über die Schweiz und Ungarn fand diese Rebsorte dann allerdings auch irgendwann im 14. Jahrhundert ihren Weg von Frankreich nach Deutschland.
Bedeutung
Inzwischen hat sich der Grauburgunder auch über Mitteleuropa hinaus verbreitet. Man findet ihn nun beispielsweise in Übersee. Und auch seine Bedeutung in Deutschland nimmt zu. Knapp 6000 Hektar Rebfläche sind mit den grauen Burgunderstöcken bepflanzt, was ungefähr 5% der gesamten Rebfläche Deutschlands ausmacht. Besonders in Baden, der Pfalz und Rheinhessen sind große Flächen mit dieser Sorte bestockt.
Voraussetzungen für den Winzer
Der Grauburgunder gehört zu den unkomplizierten Rebsorten im Anbau. Er liefert konstant recht gute Erträge und kann hohe Mostgewichte erreichen. Durch seine Dichtbeerigkeit kommt es leichter zu einem Botrytisbefall zur Erzeugung edelsüßer Weine. Der Grauburgunder ist kaum frostempfindlich oder krankheitsanfällig.
Die besten Ergebnisse entstehen auf Lößterassen oder auf steinigem Kalkuntergrund. Zu lehmig sollte der Boden allerdings nicht sein.
Wie schmeckt ein Grauburgunder?
Der Grauburgunder wird gerne im Stahltank, im großen Holzfass, aber auch im Barrique mit biologischem Säureabbau ausgebaut. Die meisten Weine aus dieser Rebsorte werden trocken, mittelkräftig und teilweise säurebetont ausgebaut. Die Farbe ist je nach Qualität und Ausbaumethode zwischen blassgelb und bernsteinfaben.
Grüne Nüsse, Mandel, frische Butter – Die Duftaromen decken ein breites Spektrum ab. Auch fruchtige Noten, wie Birne oder Trockenobst findet man noch neben den gemüsigen Tönen von Bohnen oder Paprikaschoten.
Ruländer oder Grauburgunder?
Ruländer und Grauburgunder sind ein und die selbe Rebsorte. Allerdings nennen sich badische Weine au dem grauen Burgunder Ruländer. Das dient dazu, sich von dem klassischen Gedanken eines schlanken, trockenen Weines, wie er meistens aus Grauburgunder gekeltert wird, zu distanzieren. Denn Ruländer werden anders an- und ausgebaut und ergeben so mindestens halbtrockene, aber eher süße, schwer, gehaltvolle Weine.
Speiseempfehlung
Ein guter Grauburgunder voller Leichtigkeit und jugendlicher Eleganz ist hervorragend als Sommerwein geeignet. Trockene Kabinettweine und Spätlesen harmonieren gut mit Meeresfrüchten, kräftigem Seefisch, Pasta, Lamm, Wildgeflügel und Jungwild sowie reifem Weichkäse. Die eher intensiveren, holzigeren Barriqueweine harmonieren dagegen gut mit Lamm oder leichten Wildgerichten. Die Ruländer oder fruchtig-süße Spätlesen ergänzen sich besonders gut mit fettreichem Edelpilzkäse, als Dessertwein zu Honig, Mandeln und sogar Marzipan.
Meine Grauburgunderempfehlung für Sie ist der 2012er Weingut Dönnhoff Grauburgunder trocken QbA.