In Kalifornien wird heute 90% des amerikanischen Weins produziert. Doch wie kam es dazu? Welche Geschichte steckt hinter dem Weinbau in der neuen Welt?
Der erste Wein aus Kalifornien, der heute bekannt ist, war Messwein. Der Franziskanermönch Serra wollte in jedem Fall genug von dem „Blut Christi“ für seine Messen haben, und begann aus diesem Grund im Jahre 1769 selber damit, Rebstöcke zu pflanzen. Er wird daher als der Vater des kalifornischen Weinbaus bezeichnet.
Aber der wirkliche Weinbau entstand erst mit den großen Einwanderungswellen im 19. Jahrhundert. Unter den Glücksrittern auf der Suche nach Reichtum und Freiheit waren nämlich unter anderem auch alte Winzerfamilien und Weinliebhaber aus Europa. Diesen entdeckten schnell, dass das kalifornische Klima in der Bucht von San Francisco und im Sonoma Valley geradezu prädestiniert für den Weinbau ist, und witterten ihre Chance. 1833 wurden so erstmals europäische Rebsorten nach Kalifornien gebracht und angepflanzt.
So ging beispielsweise die ehemals aus Österreich stammende Rebsorte Zinfandel in den 1850er Jahren auf ihren Siegeszug in Kalifornien und entwickelte sich schnell zu einer der hochwertigsten Sorten aus der neuen Welt.
In der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts blühte der Weinbau in Kalifornien dann richtig auf. Es wurden teilweise große Weine im Stile eines Bordeaux produziert, welche auch in Europa Preise ohne Ende abräumten. Unter anderem auch die Reblaus-Plage, die Europa in dieser Zeit erst hinter sich hatte, trug dazu bei, dass kalifornische Weine jetzt genauso gut wie die europäischen waren. Dass diese Reblaus dabei aus Amerika eingeschleppt worden war, brachte dem Export keinen Einbruch.
Es ging immer steiler bergauf mit dem Weinbau in Kalifornien, bis 1920 das Prohibitionsgesetz den Weinbau fast in den bankrott führte. Da jeglicher Import und Export von alkoholischen Substanzen, die zum Konsum gedacht waren, komplett verboten war, kam die gesamte Produktion zum Erliegen.
Vor diesem Gesetz gab es an die 2500 Weingüter in Kalifornien, von denen bei der Aufhebung 1933 noch 25 übrig waren. Diese hatten es geschafft über die ein oder andere Gesetzeslücke, was Eigenbedarf oder Ähnliches angeht, Schmuggel zu betreiben.
Nach dieser Zeit der Prohibition wurden natürlich auch zuerst die unkomplizierten, ertragreichen Tafelweine produziert. Bis in die 70er Jahre konnte der Weinbau in Kalifornien nur von der alten Größe träumen. Der Markt war hauptsächlich von aufgespritetem Süßwein mit einem hohen Alkoholgehalt überschwemmt.
Allerdings ging es langsam wieder bergauf und Ende der 80er Jahre war wieder eine Zahl von 2500 Weingütern erreicht.
Heutzutage ist der kalifornische Wein fast zu seiner alten Größe zurückgekehrt und kann auf jeden Fall den ein oder anderen hervorragenden Tropfen vorweisen. 90% der amerikanischen Weine stammen aus Kalifornien. Man sagt, die Kalifornier seien sehr ernst, wenn es um ihren Wein geht und sehr, sehr relaxed, wenn es um alles andere geht.
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