Bio, wie sieht das mit der Ökologie im Weinbau aus?

Jeder will inzwischen Bio kaufen. Überall findet man Bio. Wenn man sein schlechtes Gewissen besänftigen will, dann schaut man einfach, ob auf der Verpackung irgendwo auf einem grünen Banner fett „BIO“ steht. Das ist ja auch eigentlich eine sehr erfreuliche Wandlung des Konsumverhaltens, vor allem in Deutschland. Die Leute werden umweltbewusster. Ein erster Schritt zu einer besseren Welt. Aber was bringt es wirklich. Und mein Thema, wie sieht das bei Wein aus biologischem Anbau aus? Kann man Ihn wirklich guten Gewissens trinken, wenn irgendwo „BIO“ steht?

Bio Wein, was kann man davon halten?Es gibt viele verschiedene Bezeichnung für die ökologisch sinnvolle Landwirtschaft. Ob man es nun biologische Landwirtschaft, biologisch-dynamischen Anbau, Ökolandbau oder einfach ökologische Landwirtschaft nennt, alles soll suggerieren wie nachhaltig und umweltverträglich dabei mit der Natur umgegangen wird.

Bei Weinen mit Biozertifikaten ist das ein bisschen anders. Hier spricht man von ‚Weinen aus Trauben aus ökologischem Anbau‘.

Sofort fällt dabei natürlich auf, dass sich diese Ökologie nur auf den Anbau der Trauben, nicht aber auf den Ausbau bezieht. Denn wirkliche Vorschriften, was nach der Traubenernte weiter geschieht, gibt es in den wenigsten Bioverbänden. Die EU-Verordnung bezieht sich bei ihrer Definition von Bioweinen ausschließlich auf den Verzicht von chemisch, synthetischen Spritzmitteln und Unkrautvernichtungsmitteln und auf den vorgeschriebenen Einsatz von organischem Dünger.

Doch was ist denn das klassische Biosiegel der Europäischen Union wirklich wert. Viele Skandale erschütterten seine Glaubwürdigkeit. Als sehr bekanntes Beispiel kann ich hier aufzählen, dass in Italien im Jahr 2011 rund 700.000 Tonnen Trauben aus konventionellem Anbau unter diesem Biosiegel auf den Markt kamen. Nachdem diese ‚Bio-Produkte‘ als genauso unbiologisch, wie alle anderen Weine, entlarvt wurden, war das Erschrecken auf dem Markt groß.

Auch andere große Bioverbände sind ja bekanntermaßen eigentlich nicht viel Wert. Jeder kann inzwischen über irgendwelche Umwege an ein ach so glaubwürdiges und wertvolles Biosiegel kommen, was die Idee dieses Marktes ziemlich zerstört. Weder weiß der Kunde wirklich, welche Art von Anbau, er mit diesem Produkt unterstützt, noch ist damit unserem Planeten oder Natur auch nur irgendwie geholfen.

Daher sollte man eher auf nicht ganz so kommerzorientierte Verbände vertrauen, die unter anderem auch ein Auge auf die Art des Ausbaus von ‚Bio-Weinen‘ legen. Denn wirklich Bio ist nur, was nicht am Ende noch total mit Chemie vollgepumpt wird. Dann war der Anbau zwar eventuell nachhaltig, aber am Ende nimmt der Kunde trotzdem die ganzen fragwürdig gesunden Chemikalien mit dem Wein auf. Meine persönlichen deutschen Favoriten in dieser Branche sind Demeter, Bioland, Naturland und EcoVin.

In meinen Augen ist eindeutig Demeter der vertrauenswürdigste und ideologisch sinnvollste Verband. Die Kontrollen und Zertifikate werden nach der anthroposophischen Lehre vorgenommen, was auf die Moralvorstellungen von Rudolf Steiner (1861-1925) zurück ging. Neben der Dynamisierung des Bodens spielt hier auch die Verbindung zwischen Erde und Kosmos eine entscheidende Rolle.

Das schlechte Image von ‚Bioweinen‘ hat sich auf jeden Fall in den letzten Jahren entscheidend gebessert. Inzwischen arbeiten auch viele Winzer ohne jegliche Zertifikate und Kontrollen ökologisch udn stellen so auch Spitzenweine her. Beispielsweise das Weingut Domaine Romanée-Conti.

Falls Sie sich jetzt für sich dazu entschließen, Biowein zu trinken, dann schauen Sie genau nach dem Siegel. Am besten ist es direkt beim weinhändler des eigenen Vertrauens zu bestellen, bei dem man genau weiß woran man ist. Ein solches Unternehmen ist beispielsweise genuss7.de, welches selber Bio zertifiziert ist. Hier kann man unkompliziert und schnell Weine direkt im Internet bestellen.

Bio-Rotweine bei genuss7.de

Bio-Weißweine bei genuss7.de

Bio-Rosé Weine bei genuss7.de